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Für Trauernde

Von Heinke Geiter, Vorsitzende des Vereins Hospizbewegung Idsteiner Land

Deshalb tröstet einander und richtet euch gegenseitig auf.

1. Thessalonicher 5,11 (Bibel in gerechter Sprache)

Wer einen wichtigen Menschen in seinem Leben verliert, trauert. Dennoch sind Angehörige in den ersten Tagen neben der eigenen Trauer um einen geliebten Menschen mit einer Vielzahl von Fragen und Aufgaben konfrontiert. Vieles ist zu erledigen, Entscheidungen sind zu treffen, Behörden und Versicherungen zu informieren und die Beerdigung zu organisieren.

Bleiben Sie nicht allein!

Kontaktieren Sie Menschen, die Sie im Trauerprozess begleiten. Bitten Sie Freunde und Bekannte um Unterstützung! Pfarrerinnen und Pfarrer sind im Trauerfall vor Ort für Sie da, beten mit Ihnen und leisten seelsorglichen Beistand und helfen Ihnen auch, die Beerdigung zu gestalten.

Auch Bestattungsinstitute bieten Hilfestellungen in den praktischen Fragen der Bestattung, Friedhofsverwaltungen unterstützen bei der Wahl des Grabes. Hier finden Sie eine Übersicht der Dinge, die jetzt bedacht und organisiert werden müssen.

Die ersten Schritte nach der Beerdigung

Wenn die Beerdigungsgäste abgereist sind, kehrt oft mit der Ruhe die Leere ein. Zwar ist immer noch viel zu erledigen. Eventuell ist ein Haushalt aufzulösen. Gleichzeitig wird das Fehlen des geliebten Menschen immer deutlicher bewusst. Die Trauer wird umso spürbarer.

In den Tagen nach der Bestattung legen manche Angehörige bewusst dunkle oder schwarze Kleiderstücke an. Einerseits, weil sich das richtig anfühlt und ihrer Stimmung entspricht. Andererseits ist die Kleidung ein Signal an die Außenwelt, behutsam mit der Person umzugehen, die sich in Trauer befindet.

Trauer ist individuell sehr verschieden. Manchmal kann sie Jahre dauern. Jeder Mensch braucht seine ganz eigene Zeit für den Weg, den er oder sie jetzt gehen muss. Dabei stehen er oder sie vor folgenden Aufgaben:

Meine Gefühle durchleben und ausdrücken

Dazu gehören Traurigkeit, Schmerz, Wut (auch gegen die Verstorbene oder den Verstorbenen), Angst, Zweifel, Ratlosigkeit und Verzweiflung. Aber auch Erleichterung, dankbare Erinnerungen, bleibende Liebe und die Hoffnung, dass der oder die Verstorbene jetzt bei Gott, an einem guten Ort geborgen ist.

Die Wirklichkeit des Verlustes annehmen

Dabei helfen Abschiedsrituale wie zum Beispiel eine Aussegnung, die Trauerfeier oder ein Erinnerungsgottesdienst, wie z.B. dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) im November, an dem in den Kirchengemeinden der Verstorbenen des Jahres gedacht wird.

In der Wohnung eine Gedenkkerze und ein Bild des oder der Verstorbenen aufstellen, einen Abschiedsbrief an den oder die Verstorbene(n) schreiben, die Kleidung weggeben, die Wohnung neu gestalten. Kleine oder große Rituale helfen.

Mich an ein neues Leben gewöhnen, in dem die verstorbene Person fehlt

Dazu gehört es, Dinge zu übernehmen, die vorher der oder die Verstorbene gemacht hat, wie kochen, kleine Reparaturen, Schriftwechsel und Ähnliches. Andere um Hilfe zu bitten, wenn ich es selbst nicht kann. Ohne ihn oder sie die vertrauten Wege gehen, ein Restaurant, Theater oder Kino zu besuchen, eine Reise zu unternehmen. Neue Freunde zu finden, wenn alte sich zurückziehen.

Der verstorbenen Person einen neuen Platz in meinem Leben geben

Ich muss den Toten oder die Tote nicht loslassen, sondern darf mich weiter mit ihm oder ihr verbunden fühlen und ihm oder ihr allessagen, was mir wichtig ist. Ich suche nach einem Ort, an dem ich meiner oder meinem Verstorbenen nahe sein kann – wie auf dem Friedhof, in der Natur oder in meinen Erinnerungen.

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In der Trauer nicht allein

In dieser schwierigen Zeit stehen Pfarrerinnen und Pfarrer gern für Gespräche zur Verfügung. Außerdem bieten evangelische Kirchengemeinden Gelegenheiten, in Erinnerungsgottesdiensten, aber auch mit Ritualen und Gebeten der Verstorbenen zu gedenken.

Anlaufstellen, Trauergruppen und Ansprechpersonen wie Seelsorgerinnen und Seelsorger in der EKHN helfen Ihnen und sind in dieser schweren Zeit für Sie da. Hier finden Sie die Kontaktdaten in Ihrer Region.

Adressen in der EKHN


Darüber hinaus haben die geschulten Mitarbeitenden der kostenfreien Telefonseelsorge rund um die Uhr ein offenes Ohr für Sie: Tel. 0800 / 111 0 111

Alles rund um die Bestattung

Bei einem Todesfall ist an vieles zu denken, von bürokratischen Dingen bis zu Fragen der Bestattung. Deshalb soll die folgende Aufstellung möglichst unkompliziert dabei helfen, bei einem Todesfall die Übersicht zu behalten und die richtigen Schritte einzuleiten.

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Artikel: Die Bestattung

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