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Trauer- und Trostlieder

Ausgewählte Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG und EG+)

EG 98

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt

Text: Jürgen Henkys (1976) nach dem Englischen „Now The Green Blade Rises“ (1928)
Melodie: 15. Jahrhundert, Frankreich
© Strube Verlag, München

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
Wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
Unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –
Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

EG 237, 2

Wie ich mich wend‘ und drehe,
geh ich von dir zu dir;
die Ferne und die Nähe
sind aufgehoben hier. 

EG 486,1

Ich liege, Herr, in deiner Hut
und schlafe ganz mit Frieden.
Dem, der in deinen Armen ruht,
ist wahre Rast beschieden. 

EG 487, 3

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil uns‘re Augen sie nicht seh’n.

EG 299

Aus tiefer Not schrei ich zu dir

Text und Melodie: Martin Luther (1524)

1) Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen.
Dein gnädig Ohr neig her zu mir und meiner Bitt es öffne;
denn so du willst das sehen an,
was Sünd und Unrecht ist getan,
wer kann, Herr, vor dir bleiben?

2) Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst, die Sünde zu vergeben;
es ist doch unser Tun umsonst auch in dem besten Leben.
Vor dir niemand sich rühmen kann;
des muss dich fürchten jedermann
und deiner Gnade leben.

3) Darum auf Gott will hoffen ich, auf mein Verdienst nicht bauen.
Auf ihn mein Herz soll lassen sich und seiner Güte trauen,
die mir zusagt sein wertes Wort.
Das ist mein Trost und treuer Hort;
des will ich allzeit harren.

4) Und ob es währt bis in die Nacht und wieder an den Morgen,
doch soll mein Herz an Gottes Macht verzweifeln nicht noch sorgen.
So tu Israel rechter Art,
der aus dem Geist geboren ward,
und seines Gottes harre.

5) O bei uns ist der Sünden viel, bei Gott ist viel mehr Gnade.
Sein Hand zu helfen hat kein Ziel, wie groß auch sei der Schade.
Er ist allein der gute Hirt,
der Israel erlösen wird
aus seinen Sünden allen.

EG 511

Weißt du, wie viel Sternlein stehen

Text: Wilhelm Hey (1837) - Melodie: um 1818

1) Weißt du, wieviel Sternlein stehen
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wieviel Wolken gehen
weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezählet,
daß ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl.

2) Weißt du, wieviel Mücklein spielen
in der heißen Sonnenglut,
wieviel Fischlein auch sich kühlen
in der hellen Wasserflut?
Gott der Herr rief sie mit Namen,
daß sie all ins Leben kamen,
daß sie nun so fröhlich sind,
daß sie nun so fröhlich sind.

3) Weißt du, wieviel Kinder frühe
stehn aus ihrem Bettlein auf,
daß sie ohne Sorg und Mühe
fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
seine Lust, sein Wohlgefallen;
kennt auch dich und hat dich lieb,
kennt auch dich und hat dich lieb.

EG 584

Meine engen Grenzen

Von Eugen Eckert, © Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de

1) Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Weite, Herr, erbarme dich? (2x)

2) Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Stärke, Herr, erbarme dich? (2x)

3) Mein verlornes Zutraun, meine Ängstlichkeit
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Wärme, Herr, erbarme dich? (2x)

4) Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Heimat, Herr, erbarme dich? (2x)

EG 649,3

Du gibst uns Mut zu neuem Leben!
Du hältst die Hoffnung uns bereit.
Es wächst die Saat zu deiner Ernte:
Bald ist die Zeit ganz deine Zeit.  

EG 641

Friede mit dir,
Friede mit dir,
Friede mit den Nahen,
Friede mit den Fernen,
Friede mit der Schöpfung und mit allen Wesen!
Schenk uns, Herr, Shalom!  

EG+ 119

Gottes Engel weichen nie,
nie von meiner Seite.
Stärken, trösten, helfen mir.
Gottes Engel mich begleiten.  

EG 6 Plus

Von guten Mächten

Text: Dietrich Bonhoeffer (1945), Melodie: Siegried Fietz (1970), ABAKUSmusik

Von guten Mächten treu und still umgeben
behütet und getröstet wunderbar
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das Alte unsre Herzen quälen
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns bereitet hast.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz
dann wolln wir des Vergangenen gedenken
und dann gehört dir unser Leben ganz.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen
die du in unsre Dunkelheit gebracht
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

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EG 361

Befiehl du deine Wege

Text: Paul Gerhardt (1653)
Melodie: Bartholomäus Gesius (1603)

1) BEFIEHL du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann.

2) DEM HERREN musst du trauen,
wenn dir's soll wohlergehn;
auf sein Werk musst du schauen,
wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich gar nichts nehmen:
es muss erbeten sein.

3) DEIN ewge Treu und Gnade,
o Vater, weiß und sieht,
was gut sei oder schade
dem sterblichen Geblüt;
und was du dann erlesen,
das treibst du, starker Held,
und bringst zum Stand und Wesen,
was deinem Rat gefällt.

4) WEG hast du allerwegen,
an Mitteln fehlt dir's nicht;
dein Tun ist lauter Segen,
dein Gang ist lauter Licht.
Dein Werk kann niemand hindern,
dein Arbeit darf nicht ruhn,
wenn du, was deinen Kindern
ersprießlich ist, willst tun.

5) UND ob gleich alle Teufel
hier wollten widerstehn,
so wird doch ohne Zweifel
Gott nicht zurücke gehen;
was er sich vorgenommen
und was er haben will,
das muss doch endlich kommen
zu seinem Zweck und Ziel.

6) HOFF, o du arme Seele,
hoff und sei unverzagt!
Gott wird dich aus der Höhle,
da dich der Kummer plagt,
mit großen Gnaden rücken;
erwarte nur die Zeit,
so wirst du schon erblicken
die Sonn der schönsten Freud.

7) AUF, auf, gib deinem Schmerze
und Sorgen Gute Nacht!
Lass fahren, was das Herze
betrübt und traurig macht;
bist du doch nicht Regente,
der alles führen soll:
Gott sitzt im Regimente
und führet alles wohl.

8) IHN, ihn lass tun und walten!
Er ist ein weiser Fürst
und wird sich so verhalten,
dass du dich wundern wirst,
wenn er, wie ihm gebühret,
mit wunderbarem Rat
das Werk hinausgeführet,
das dich bekümmert hat.

9) ER wird zwar eine Weile
mit seinem Trost verziehn
und tun an seinem Teile,
als hätt in seinem Sinn
er deiner sich begeben
und solltst du für und für
in Angst und Nöten schweben,
als frag er nicht nach dir.

10) WIRDS aber sich befinden,
dass du ihm treu verbleibst,
so wird er dich entbinden,
da du's am mindsten gläubst;
er wird dein Herze lösen
von der so schweren Last,
die du zu keinem Bösen
bisher getragen hast.

11) WOHL dir, du Kind der Treue!
Du hast und trägst davon
mit Ruhm und Dankgeschreie
den Sieg und Ehrenkron;
Gott gibt dir selbst die Palmen
in deine rechte Hand,
und du singst Freudenpsalmen
dem, der dein Leid gewandt.

12) MACH End, o Herr, mach Ende
mit aller unsrer Not;
stärk unsre Füß und Hände
und lass bis in den Tod
und allzeit deiner Pflege
und Treu empfohlen sein,
so gehen unsre Wege
gewiss zum Himmel ein.

Ach berge meine Tränen

Von Carola Moosbach - carola-moosbach.de

Lied nach der Melodie: Ach bleib mit deiner Gnade (EG 347)

Ach berge meine Tränen
in Deiner Liebe Gott
und puste alle Schmerzen
mit sanftem Atem fort.

Wenn ich mich nicht mehr spüre
und keinen Weg mehr weiß
sei Du die frische Brise
in tauber Dunkelheit

Sei Du mein Band zum Leben
mein Schutz und Ruhehalt
ach ströme Deinen Segen
in Angst und Einsamkeit

Durch Hohes und Tiefes 204

Wie sollen wir es fassen

Text: Eugen Eckert (1998) - Melodie: Befiehl du deine Wege
© Strube Verlag, München

1. Wie sollen wir es fassen,
was nicht zu fassen ist?
Es fällt schwer loszulassen,
und doch bleibt keine Frist.
Wir hätten so viel Fragen,
wir brauchten doch noch Zeit.
Wohin mit unsren Klagen
und unsrer Traurigkeit?

2. Das Leben ist verflogen,
der Tod trat ein mit Macht.
Das Lachen? Fortgezogen,
erstickt von tiefster Nacht.
In uns herrscht Leere, Schweigen.
Wir können nichts mehr tun.
Wozu dies tiefe Neigen?
Warum dies Sterben, nun?

3. Viel schneller, als wir ahnten,
zerriss des Himmels Blau.
Durchkreuzt ist, was wir planten.
Die Welt scheint kalt und grau.
Was sein wird? Wer kann's sagen?
O Gott, das Fragen quält.
Hilfst du, das Leid zu tragen?
Hast du Trost, der jetzt zählt?

4. Lass uns, Gott, nicht versinken,
der Schmerz ist übergroß.
Dort, wo wir stolpern, hinken,
halt uns und lass nicht los.
Lass uns darauf vertrauen,
dass du das Leben birgst.
Hilf uns, auf dich zu bauen,
auf Segen, den du wirkst.

Durch Hohes und Tiefes 211

Dir, Gott, will ich vertrauen

Text: Eugen Eckert (1998) - Melodie: Fritz Baltruweit
© Strube Verlag, München

1. Dir, Gott, will ich vertrauen, in schwerer Zeit
Ich will auf Hoffnung bauen - trotz Traurigkeit;
will weinend doch klar spüren, wie du Kraft gibst.
Du wirst durch Dunkles führen, weil du uns liebst.
Du wirst durch Dunkles führen, weil du uns liebst.

2. Dir, Gott, will ich Dank sagen für schöne Zeit,
für Glück in guten Tagen, für Leichtigkeit.
Ich möchte nie vergessen, was uns gelang:
so reiche Interessen, so viel Gesang,
so reiche Interessen, so viel Gesang.

3. Dir, Gott, will ich auch klagen vertane Zeit,
die ungestellten Fragen und manchen Streit.
Nimm auf in dein Erbarmen versäumtes Tun:
Birg uns in deinen Armen, sei nahe nun,
birg uns in deinen Armen, sei nahe nun.

4. Dir, Gott, in Tod und Leben gehört die Zeit.
Gib Krauft, nun herzugeben, schenk Ewigkeit.
Du Zuflucht im Erschrecken, du Trost allein.
Du wirst uns wieder wecken zu neuem Sein.
Du wirst uns wieder wecken zu neuem Sein.

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